Vergleich für deutsche Bundesländer – Update basierend auf Daten bis einschl. 14.04.2020

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Erläuterung: Auf der x-Achse dieses Diagramms ist die Anzahl der bestätigten Covid-19-Infektionen mit einer logarithmischen Skala abgetragen, auf der y-Achse die mittlere tägliche Steigerung der bestätigten Infektionen in Prozent (5-Tages-Mittel). Für jedes Bundesland ist für die 7 Tage vom 08.04.2020 bis zum 14.04.2020 je ein Kreis (“Bubble”) dargestellt, wobei die Fläche des Kreises (zumindest bei den größeren Kreisen) näherungsweise proportional zur Anzahl der bestätigten Covid-19-Infektionen ist.

Die Grafik zeigt somit zugleich die Steigerung der absoluten Fallzahlen je Bundesland in den letzten 7 Tagen (“Bewegung” der Bubbles in x-Richtung) und die Entwicklung der Kennzahl “Mittlere tägliche Steigerung der Fallzahlen in Prozent (7-Tages-Mittel)”.

Unsere Interpretation: Für alle 16 Bundesländer haben sich die Bubbles in den letzten 7 Tagen steil nach unten bewegt. Das ist eine sehr gute Entwicklung, die Hoffnung macht! Zugleich sehen wir, dass es große Unterschiede zwischen den Bundesländern gibt, was die absoluten Fallzahlen betrifft (nicht überraschend, gibt es ja auch große Unterschiede, was die Anzahl der Einwohner je Bundesland angeht). Wir können darüber hinaus jedoch auch gewisse Unterschiede im Bereich der Enwicklung der mittleren täglichen Steigerung erkennen. Am besten sieht es danach in Mecklenburg-Vorpommern aus.

Meinung: Warum sollte es, was den “Exit aus dem Lock Down” (gibt es dafür nicht vielleicht auch eine kompakte deutschsprachige Formulierung (?), aber das nur am Rande) nicht auch gewisse Unterschiede zwischen den Bundesländern geben? Wäre es ein Problem, wenn zum Beispiel die Schulen in Mecklenburg-Vorpommern eine Woche oder zwei Wochen früher den Betrieb wieder aufnehmen würden, als in Bayern? Ganz und gar nicht! Die Kriterien dafür, unter welchen Bedingungen welche Lockerungen vertretbar erscheinen, sollten sich in der Tat nicht nach Bundesland unterscheiden (nebenbei, die Verdoppelungszeit ist dabei nicht das ideale Kriterium, siehe andere Artikel in diesem Blog zum Thema Kennzahlen).
Wenn jedoch bestimmte wohlüberlegte Kriterien in einem Bundesland früher erfüllt sind als in den meisten anderen, dann sind gewisse Unterschiede ím Bereich der Lockerungen aus unserer Sicht vertretbar und sinnvoll. Ein positiver Seiteneffekt könnte sogar sein, dass wir umso früher Erfahrungen damit sammeln, wie sich bestimmte Maßnahmen auf den weiteren Verlauf der Fallzahlen auswirken: Eine unerwartet negative Entwicklung bei einem “Vorreiter” könnte zu mehr Vorsicht bei Entscheidungen über weitere Lockerungen in ganz Deutschland mahnen – und umgekehrt könnte eine positive Entwicklung weitere Schritte der Öffnung in einem größerem Umfang ermutigen.

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